Sonntag, 29. November 2009

Erster Advent


Beim Frühstück: unter dem Hoteltisch lege ich meinen Kopf auf Frauchens Oberschenkel, damit ich nicht vergessen werde.
*
Heute ist der erste Advent!
Ich merkte das gestern schon, denn Frauchen bekam ein wunderschönes Tischgesteck mit vier Kerzen geschenkt. Davon haben wir heute morgen schon eine angezündet.
Der Lichterschein schimmerte in meinen Augen, sagte Frauchen.

Was für ein Wochenende: Frauchen und Herrchen trafen Jemand, der von weiterher über das Meer gekommen war, um auf einer langen Reise auch sie wiederzusehen.

Wie ist das nach so langer Zeit?

Voller Spannung, sagt Frauchen und voller Erinnerungen, die wach werden, sobald das Kommen angekündigt wird. Man taucht in die lange vergessenen Zeiten ein, denkt über gemeinsame Begebenheiten nach und merkt voller Erstaunen, wieviele Jahre ins Land gegangen sind. Viel mehr Jahre als die, die man gemeinsam verbrachte. Man holt alte Fotos hervor, spürt das Lachen von damals auf den Wangen, den Übermut der Jugend und viele Erlebnisse, die nicht immer so fröhlich waren.
Und dann steht man voreinander, sucht das Vertraute, sucht die Erinnerung in den Worten.
Soviel geschehen zwischen gestern und heute.
Man sucht Nähe zu finden, hangelt von den Erinnerungen in das Heute, über Erstaunen hin zum Erkennen, über das Ernstsein ins Lächeln.

Wie wird das sein, wenn ich meine Menschen von gestern wiedersehe? Ich werde sie erkennen, das sagt mein Frauchen und mich ganz sicher freuen.

Samstag, 28. November 2009

Haarsträubend


Also, uns ist etwas passiert.
Frauchen hat ein Weihnachtsgeschenk gemacht. Was es ist, verrate ich nicht und schon gar nicht für wen.
Aber es ist schön geworden. Wirklich. Natürlich wollte sie ihre Freude und ihren Stolz teilen. Wer liegt da nahe, ausser Herrchen?
Richtig: Andi und Christophe! Sie sind uns nicht nur nahe, sie wohnen auch nahe. Und ich gehe außerdem gerne zu ihnen, denn im Wintergarten steht eine Dose mit Leckerchen für mich! Das weiß ich natürlich ganz genau. Frauchen bekommt mich schwer an der Wegmündung vorbeigelockt, die zu ihrem Haus führt. Das nur nebenbei.
Also: wir wollten ihnen das Geschenk, das natürlich nicht für sie ist, zeigen.
Frauchen wollte es rasch in eine Plastiktüte packen, damit auf dem Weg nichts daran kam: kein Regentropfen, kein Windhauch - und auch meine kleine Schnauze nicht.
Herrchen machte schon Dampf, er hatte es eilig.
Frauchen wollte nicht etwa irgendeine Plastiktüte nehmen, die buntbedruckt darauf wartete, wiederverwendet zu werden. In ihr hätte ja irgendein Rückstand sein können, der das liebevoll Hergestellte beschädigt hätte. Nein, sie suchte sorgsam eine unbedruckte, durchsichtige, glasklare Tüte aus, legte das Geschenk hinein und wir eilten zu unseren Lieben.
Dort legten wir das Teil auf den schwarzen Ebenholztisch (Frauchen sagt immer, dass er aus Ebenholz ist, denn aus Ebenholz ist auch das Griffbrett von den Gitarren und in einen Musikerhaushalt gehört ein Tisch aus Ebenholz. Schneewittchens Haare waren ja auch schwarz wie Ebenholz. Und wie Schneewittchen empfand Frauchen als Kind immer ihre Mutter: so wunderschön - und so wollte Frauchen als Kind auch stets sein - aber das ist eine andere Geschichte). Also auf den schwarzen Tisch legten wir das Ding, das wir zeigen wollten. Direkt unter die große Lampe, die es wunderschön ausleuchtete.
Frauchen stutzte!!!! Was war denn das???? Fettflecken!! Vorne auf dem Teil! Wahnsinn! Fettflecken?!! Wirklich??!! Frauchen schaute genauer hin und Christophe auch. Wirklich, es waren Fettflecken! Christophe holte ein Küchentuch und versuchte sie abzutupfen. Aber sie waren schon eingezogen - keine Chance mehr auf ein fettfreies Teil. Sie drehten es um! Und auch dort: filigrane Muster aus Fett in der Knitterung der Tüte .
Frauchen war der Ohnmacht nahe. Des Rätsels Lösung: in der klaren, wunderschönen Plastiktüte hatte Herrchen etwas in Fett Gebackenes ins Haus geholt. Einige Rückstände waren unsichtbar in dieser Tüte geblieben!
Und nun???????
Keine Ahnung!
Ich denk mal darüber nach.

Donnerstag, 26. November 2009

Ich bin ein Star


Ich bin ein Star.

Glaubst Du es?
Ist doch klar, ich bin es: Frauchen nimmt jede Gelegenheit war, um mich abzubilden:
mal schreibt sie ein Gedicht. Das ist Malen mit Worten.
Dann fotografiert sie mich, das ist sehr realistisch ..
und dann malt sich mich ganz real: da bin ich ein wenig künstlerisch angehaucht.
Und jetzt hat sie schon den zweiten Linolschnitt von mir gemacht.
Halt! Nicht von mir allein. Weil man sich gemeinsam viel mehr freut, hat sie auch noch Taika, meine Kuvacz-Freundin, in die Linolplatte geritzt. Dann hat sie die gedruckt.
Ein Exemplar habe ich - das zeige ich Euch hier und ein Exemplar hat Taika. Sie hat sich auch gefreut, genau wie ich.
Aber ehrlich: ich glaube, dass Taika sich mehr über das mitgebrachte Schweineöhrchen gefreut hat.
Und ich habe mich gefreut, als Frauchen nach Hause kam. Da hab ich nämlich auch ein Leckerchen bekommen.

Und jetzt bekomme ich müde Augen und ich sause ins Bett.

Dienstag, 24. November 2009

Na so was!




Frauchen hat auf meinem Sofa ihre gemalten Bilder abgelegt! Und wo soll ich mich, bitte schön, jetzt hinlegen?
Das ist nämlich mein Sofa, da sitzt nie jemand. Wer auch? Es steht in Frauchens Arbeitszimmer, und da darf niemand Frauchen stören.
Und jetzt dieses! Ich bin empört.

Ich hab schon gefiept, damit Frauchen aufhört zu schreiben, aber heute ist mit ihr nichts los. Sie streichelt mich heute nur. Ich muss auf Herrchen warten, der spielt gleich mit mir.

Dann gehe ich mal solange aufs Gästebett und schlafe eine Runde. Mein Spielzeug nehme ich mit.

Montag, 23. November 2009

Lebkuchen


Lebkuchen!!! Aus der alten Heimat!

Für mich, Frauchen? Toll, woll, Frauchen!

Ich passe darauf auf.
Aber Frauchen hat das Paket mittlerweile schon auf den Tisch gestellt.
*
*
Stell Dir mal vor!
Wir haben ein Paket bekommen! Voller Lebkuchen aus Nürnberg!
Und das von der lieben Renata aus meinem früheren Leben!
Wir freuen uns, ganz doll!!

Also, das muss ich Euch erzählen:
Es klingelte an der Haustür. Ein Fremder stand davor, im Arm ein Paket.
Frauchen hatte zum Glück die Sicherheitskette vorgelegt. Sicher ist sicher!
Sie öffnete die Tür einen Spalt, ich steckte meine Nase hindurch. Mhh.. roch gut. Aber der Fremde. Der hatte hier eigentlich nichts verloren. Also bellte ich mal ganz giftig.
Frauchen sagte: "Wir haben nichts bestellt."
"Doch, das Paket ist für Sie", der Bote runzelte die Stirn, wie alle es machen, die in Eile sind.
"Von wem ist es denn?"
Der Bote bemühte sich den gedruckten Aufkleber zu entschlüsseln.
"Von Renata!" Und den Nachnamen sagte er auch.
So hab ich auch geheißen, bis Frauchen und Herrchen mich adoptierten.
Meine Rute brach bald ab, so freudig hab ich damit gewedelt. Das mache ich immer, wenn ich mich ganz doll freue.
Also: kurze Rede, langer Sinn: Frauchen machte die Sicherheitskette los, öffnete die Tür, nahm das Paket und quittierte den Empfang. Das muss man ja.
Dann haben wir es betrachtet. Frauchen hat es geöffnet, nachdem sie den Foto-Knipser geholt hatte. Sie mußte mich ja wieder einmal fotografieren. Damit auch alle sehen, dass ich ein Paket bekommen hab.
Wir haben uns sehr darüber gefreut. Frauchen ist so gerührt und hat sogar vor Rührung zwei kleine Tränen vergossen. Die hat sie ganz verstohlen abgewischt - aber ich hab es gesehen!

Hab herzlichen Dank, liebe Renata. Besuch mich doch einmal! Du bist herzlich willkommen!

Sonntag, 22. November 2009

Über die Freundschaft





Frauchen macht unterwegs Fotos und ich muss einen Moment im Auto warten.
*
Was ist Frauchen eigentlich für mich?
Man kann es gar nicht beschreiben. Sie ist weder meine Mutter, obwohl sie für mich sorgt, noch meine Frau, auch wenn sie mein Frauchen ist, und Herrchen ist auch nicht mein Herr, der mir befielt.
Ich glaube, Frauchen ist meine allerbeste Freundin, die mich ganz lieb hat.
Und ich sie auch - und Herrchen auch.

Heute morgen haben wir in einer Zeitschrift über die Freundschaft gelesen und wie sie entsteht. Vor allen Dingen: was sie ausmacht. Gleiche Interessen, als erste Grundlage, dann das Gefühl, sich öffnen zu können, Vertrauen, Zuneigung.... Das Schöne an einer Freundschaft ist ja, dass sie immer schöner wird, je länger sie dauert. Immer mehr Wärme ist da, immer mehr Angekommensein - einfach so, dass man es einfach nicht mehr missen möchte, dieses schöne Gefühl: wenn man einander nur anschauen braucht und weiß ganz genau, was der Freund oder die Freundin fühlen. Dass man für sie da sein darf und dass man im Gegenzug ebenso auf sie bauen kann. Dass man zusammen lacht und zusammen weint.

Wenn man as Glück hat, dann hat man eine Hand voll Freunde. Und das ist schon eine Gnade, sagt Frauchen, für die man dankbar sein muss.

Gestern waren wir bei unseren Freunden eingeladen. Wir haben uns gefreut, am neuen Tisch sitzen zu dürfen, die Kreationen zu kosten, die C wieder einmal in seiner umgebauten Küche gezaubert hat. Die wunderbaren, stillen Gemälde betrachten zu dürfen, die er malte und genau zu wissen, wie er sich fühlte im Schaffensprozeß. Es war so schön, danach bei einem Film in Gefühlen zu schwelgen, der genau das zeigte, was einem in diesem Moment gut tat...

Freunde.... Frauchen und Herrchen haben auch Freunde, die sie seit der Jugend begleiten, die mit ihnen Höhen und Tiefen durchschritten und sie gern haben, auch wenn sie sie nicht täglich sehen.

Ich war gestern gern mit bei unseren Lieben. Nur leider deren Katzen...... mit denen kann ich einfach keine Freundschaft schließen... die sperren sich, ignorieren mich einfach. Liegen relaxt auf dem Sofa, die Augen scheinbar geschlossen. Das macht mich rasend...
Aber dennoch: ich lag zu Frauchens Füßen, auf der Sofalehne die eine Katze, auf dem Kissen die andere.... es ging uns gut.

Ach ja.... Danke Ch u A für den wunderschönen Abend!

Samstag, 21. November 2009

Weiß(s)e Selbstverständlichkeit


Hier nicht! Das ist dochselbstverständlich.
Ich habe meine Tüten an der Leine immer dabei.

Freitag, 20. November 2009

Ich


So bin ich: "aufmerksam und wunderschön", sagt Frauchen
... und eine Süße, Kleine, Liebe, ein Schätzchen... und und und....

Donnerstag, 19. November 2009

Weisheiten


Asta, eine gepunktete Weisheit, und ich.

Ich hab gehört, wie Frauchen mit Herrchen über Weisheiten sprach. Ich hab Herrchen und Frauchen angeschaut: sie haben beide weiße Haare. Sind Frauchen und Herrchen etwa Weisheiten? Frauchen hat meinen fragenden Blick gesehen und mir beim Spaziergang davon erzählt, was sie unter Weisheiten versteht.
Also zunächst vorweg: die Beiden sind keine Weisheiten. Weiße Haare sind nicht automatisch ein Zeichen von Weisheit. Aber sie kennen welche.

Weisheiten sind Erfahrungen. Werden diese Erfahrungen weitergegeben, werden sie vielleicht zur Weisheit. Je nachdem, ob sie würdig sind, eine Weisheit zu werden.

Frauchen sagt, dass gerade ältere Menschen viele Weisheiten kennen, Erfahrungen aus einem langen Leben, eigene Erfahrungen und auch die der lange schon Verstorbenen.

Ein jedes Volk hat Weisheiten: wir, und z.B. die Indianer, die Afrikaner, die Japaner – ach, jeder Mensch auf der ganzen Erde. Manche Weisheiten sind populärer als andere, weil sie sich einfach mystisch anhören. Es ist natürlich magischer oder geheimnisvoller, wenn ich eine indianische Weisheit sage oder aber wenn ich dafür das heimische Pendant dazu wähle.

Schaut man aber genau hin, dann gibt es in vielen Ländern der Erde die gleiche Weisheit, nur anders ausgedrückt. Wir leben ja auf einer Erde und überall ist die Erde unsere Heimat. Alle erleben einen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, Tag und Nacht, Regen, Sonne und in manchen Gegenden Schnee oder Dürre.

Natürlich unterscheiden sich Menschen in den Industrienationen von denen, die sehr mit der Natur leben. Aber dennoch sind unsere elementaren Weisheiten gleich.

Frauchen sagt, dass viele Dinge, die ihre Großeltern ihr übermittelten, sehr weise waren und für sie Gültigkeit haben.

In der Nachbarschaft lebte bis vor wenigen Jahren eine alte Frau mit ihrem Dackel Bazi. Frauchen besuchte sie wöchentlich. Die Dame hatte zwei Weisheiten, die sehr derb und drastisch im Ausdruck waren, die aber sehr zutreffend sind: Eins davon schreib ich mal auf weil es ein fremdes Land berührt, denn das Tier lebt ja nicht hier:

Es ist viel Wind, was der Elefant furzt.

Das bedeutet, dass das viele Leute viel Wind oder Worte um nichts machen.
Und mit solchen Menschen wollen wir nichts zu tun haben. Du etwa?
Es gibt auch solche Hunde: die knurren schon von weitem, bauen sich groß auf, als wären sie die Herrscher über das Hunderevier. Und was sind sie? Kläffer….

Wäre schön, wenn Du mir Deine liebste Weisheit schenken würdest. Schreib sie mir einfach an Frauchens Mailadresse. Die steht rechts.

Mittwoch, 18. November 2009

Über das Schweigen


Nicht wortlos sein, miteinander.
*

Wie gehst Du mit dem Schweigen um?
Bist Du verschwiegen?
Ok, das ist eine gute Eigenschaft.
Es gibt viele Arten des Schweigens: den Zurückzug auf sich selbst, was heilsam ist.
Aber auch das Schweigen aus Traurigkeit oder Resignation.

Schweigst Du, wenn man Dich etwas fragt, eine Antwort wichtig ist und Du sie geben könntest? Das ist eine andere Art des Schweigens.

Also, ich schweige nicht. Frauchen sagt, dass ich eine kleine Krawallbiene bin. Nicht immer, aber immer wenn sich Jemand unserem Haus nähert, der hier nichts zu suchen hat. Dann werde ich richtig laut und sehr giftig. Das ist am Tag so und auch bei Nacht! Herrchen und Frauchen sind dann hellwach und schauen, warum ich so giftig bin. Frauchen ist froh, dass ich so wachsam bin.
Aber ich wollte Dir etwas anderes erzählen:

Am Samstag hatte unsere Freundin Claudi eine bemerkenswerte Ausstellung, die den Titel Menschenbilder trug. Sie zeigte in einer Galerie ihre Gemälde, auf denen sie überwiegend afrikanische Frauen dargestellt hatte. Hinter allen diesen Frauenbildnissen verbarg sich eine, meist traurige Geschichte.
Schau mal: http://claudiaackermann.blogspot.com/

Claudi hatte auf allen Tischen kleine Flyer gelegt, auf denen eines ihrer Gemälde abgebildet war. Dazu hatte sie einen Spruch geschrieben, der inhaltlich sagte, dass viel zu viele Frauen in viel zu vielen Ländern der Erde die gleiche Sprache sprechen: Schweigen.
Frauchen hat mit mir darüber gesprochen, gestern, als wir allein durch den Wald trabten.

Sie sagt: "Schweigen kann auch eine starke, schwarze, zerstörerische Kraft sein".
Das weiß Frauchen sicher. Sie hat ein Gedicht darüber geschrieben. Schau mal auf ihren Blog. Wenn sie es bei Lesungen vorliest, kommt meist am Ende der Lesung eine Zuhörerin, die sie auf das Gedicht anspricht. Einmal war es eine Kursleiterin, die einen Erfahrungskurs zu diesem Thema leitete. An diesem nahmen überwiegend Frauen teil, die unter dem Schweigen ihrer Männer litten.

Am Schweigen kann man zerbrechen, sagt Frauchen.

Das antwortlose Schweigen. Das ist das Schlimmste. Wenn man keine Antworten auf Fragen bekommt, und man weiß, dass es sie gibt. Dieses Schweigen, wo bewußt die Antworten verschwiegen werden. Wo letztendlich das Gegenüber gar nicht mehr redet. Dann ist das Schweigen wie eine Mauer, an der alles abprallt. Schwarz und mächtig, undurchbrechbar. An diesem Schweigen verzweifelt man. Das kann den auf eine Antwort Wartenden zerbrechen.
Viele Menschen setzen dieses Schweigen als Macht ein.

Was hab ich für ein Glück gehabt! Frauchen schweigt nicht. Sie schreibt. Über alles. Auch über das Schweigen und über die Schweigenden. Sie schreibt auch über mich.

Aber wir, Herrchen und Frauchen und ich, wir schweigen nicht miteinander. Wir reden miteinander und verstehen uns. Wir sind glücklich.

Montag, 16. November 2009

Die Sache mit dem Erfolg


!!!!....kommt mal endlich einer zum Fußballspielen!!!!!!


Weißt Du, wie man zum Erfolg kommt?
Ich verrat es Dir, denn für mich ist das ganz einfach: Ausdauer und nie im Bemühen nachlassen!

Ich erklär Dir das mal, wie ich das mache: ich möchte gerne etwas vom Frühstückstisch haben.
Frauchen sagt: "Nein."
Ich setze mich neben sie.
Sie schaut auf ihren Teller.
Ich hypnotisiere sie.
Irgendwann merkt sie das und schaut zu mir hin. Das ist schon der halbe Erfolg.
Ich schaue sie an, ganz lieb. Ich merke, wie sie lächelt.
Und dann kommt schon die Hand. Nein, noch nicht mit dem Leberwurstbrot.
Ich schaue noch lieber, bewege meinen Mund.
Frauchen sieht das. Sie sagt zu Herrchen: "Hast Du gesehen, Gipsy spricht mit mir. Sie hat Hunger."
Ich schaue noch lieber. Ganz, ganz lieb.
Frauchen schmilzt.
Herrchen sagt: "Wir waren uns doch einig, Gipsy bekommt nichts mehr vom Tisch."
"Ja, Du hast Recht."
Nun muss ich intensiver werden. Ich stubse sie leicht mit meiner Schnauze an.
Frauchen ignoriert es. Sie kann ja ihr Gesicht nicht verlieren.
Ich fiepe einmal ganz leise.
" Ja, Schätzchen, sag das Deinem Herrchen."
Ich schaue zu Herrchen.
Herrchen isst weiter.
Jetzt muss ich das letzte Register ziehen: Ich lege meine Schnauze auf Frauchens Oberschenkel. Kuschel mich ganz fest an sie und schaue sie mit all meiner Liebe im Blick an!
"Also, Gerd. Die Kleine hat Hunger. Sie unterzuckert, wenn sie jetzt nichts bekommt. Ich mach ihr nur ein ganz kleines Stückchen Brot mit Leberwurst. Das ziehen wir vom Futter ab."
Schon greift sie zum Messer, zum Brot, zur Leberwurst, schmiert mir ein kleines Stückchen Brot, schneidet es klein und reicht es mir. Ich hab Erfolg.

Ich hab sie lieb...


Und was ist die Quintessenz von der Geschichte: Ausdauer und Fleiss lohnen sich. Nur die führen zum Erfolg. Und Können, Begabung, die natürlich als Grundlage. Andreas sagt immer, wenn es um die Kunst geht: "Kunst kommt vom Können. Sonst hieße es ja "Wunst"."
Nie im Bemühen um eine Sache nachlassen, auch wenn sie aussichtslos erscheint. Das sagt Frauchen. Und sie weiß es:
Sie hat immer weitergeschrieben, auch wenn es manchmal mühsam war und auswegslos erschien.
Sie sagt: einfach immer weitermachen, neue Wege suchen, mutig sein. Sich nicht an gegenteilige Meinungen stören, wenn man fest von seinem Tun überzeugt ist. Mißerfolge analysieren und reagieren.
Frauchen sagt: "Eingesetzte Energie verpufft nicht und irgendwann schlägt sie sich nieder. "

Das weiß sie sicher.
Und ich weiß das auch!
Auch auf anderem Gebiet.

Wenn ich unbedingt Fußball spielen möchte, dann bringe ich den Ball oder laufe zu dem Ball, lege mich daneben.
Wenn niemand kommt, belle ich laut, wenn das nichts nützt werde ich zu einem kleinen Quälgeist. Wettere und werde grantig. Das ist der letzte, erfolgreiche Weg. Das habe ich analysiert. Denn spätestens dann kommen Herrchen oder Frauchen und kicken mit mir.
"Die Kleine hat ja sonst nichts vom Leben", sagt Frauchen, die felsenfest davon überzeugt ist, dass Ballspielen meine Passion ist.

Neben Fressen natürlich. Und wie Du siehst, bin ich sehr erfolgreich. Man muss nur am Ball bleiben!

Lächeln


Ich warte auf meinen Fußballspielpartner Herrchen
*

Hast Du mich schon mal lächeln gesehen?
Nein??? Das kann ja nicht wahr sein!
Ich lächel, wenn Frauchen und Herrchen nach Hause kommen. Dann ziehe ich die linke Lefze hoch und lächel. Dazu wedel ich kräftig mit meiner Rute und ich lege beide Vorderbeine ganz hoch an meine Menschen. Das ist kein Anspringen, das ist Umarmen.

Lächeln ist die stärkste positive Kraft, hat mal ein Freund von Frauchen gesagt.
Man braucht 43 Muskeln dazu! Viel weniger, als wenn man ein böses Gesicht machen würde. Dazu benötigt man immerhin 54 Muskeln. Welch Verschwendung! Dann doch lieber Lächeln.

Du mußt es mal ausprobieren, wenn Du traurig bist: lächel einfach mal. So still in Dich hinein. Du wirst sehen, dass sich sofort Dein Gemüt ein klein wenig erhellt und Du etwas fröhlich wirst.
Ganz sicher.

Und lächel einfach mal jemand an, der Dir begegnet, auch wenn Du ihn nicht kennst. Du wirst sehen: man begegnet Dir auch freundlich. Meistens. Doch es ist so: wenn man offen aufeinander zugeht, dann ist das Leben viel fröhlicher. Und dann kommt das Lächeln fast von allein.

Ich hab es ja noch leichter: ich wedel dazu mit meiner Rute. Und dann weiß jeder: "Die Gipsy lächelt mich an!" Manch einer versteht es ja nicht so gut, dass ich lächel, wenn ich nur die linke Lefze hochziehe.

Lächeln macht meine Welt freundlich! Deine auch?

Sonntag, 15. November 2009

Die Sache mit dem Neid


Kennst Du Neid?
Bist Du einmal beneidet worden? Oder hast Du gar selbst Neid empfunden?

Fauchen mag keinen Neid. Sie sagt immer: auf materielle Dinge braucht man nicht neidisch sein.
Sie ist höchstens manchmal ein klitzekleines Bißchen neidisch, wenn unser lieber Freund so lange Ferien hat, weil er Lehrer an einer Schule ist. Aber das ist ein Spaß zwischen ihnen. Wenn die Ferienzeit beginnt, sagt er zu Frauchen: "Du weißt, ich hab jetzt sechseinhalb Wochen Sommerferien und kurze Zeit danach schon wieder Herbstferien und dann Weihnachtsferien, dann Ostererien." Dann lachen sie und Frauchen freut sich, dass er mehr Zeit für sie hat. Zeit zu haben, das ist für Frauchens absoluter Luxus.

Frauchen kennt einen Menschen, der sagt von sich: "Meine Wurzelsünde ist Neid."
Frauchen findet, dass es ein armseliger Mensch ist. Wieviele positive Momente und Gedanken gehen im verloren! Wieviel Glück. Und wie muss er darunter leiden, dass er es sogar von sich sagt!

Frauchen sagt, dass man die Dinge, die nachhaltig und tief glücklich machen, nicht kaufen kann.
Die Zeit gehört dazu. Und die Freundschaft! Und die Liebe, die ja sehr vergänglich sein kann. Und die Gesundheit kann man nicht kaufen, sie nur hüten.
Für die Freundschaft muss man sich öffnen und zudem dieses kostbare Gut Zeit investieren.

Sicher, man hat auch materielle Wünsche und Frauchen sagt, dass nicht alle erfüllt werden müssen. Wir erfreuen uns auch daran, wenn Freunde sie sich erfüllen konnten.

Frauchens neues Buch ist auch so ein Fall: wir spüren schon ein wenig Neid.
Frauchens Bruder sagte: "An der Summe der Neider mißt du den Erfolg." Frauchen lächelte und ich wedelte mit der Rute.

Aber ich kann es Euch sagen, aus eigener Erfahrung: es geht nichts über die Zuneigung eines Menschens. Ich hatte ein Herrchen, dass mich geliebt hatte und der sich von mir trennen mußte, weil er krank war. Als ich im Tierheim war, da hab ich gespürt, dass nicht die Superleine und das Design-Halsband, nicht die Gourmet-Mahlzeit für mich wichtig sind, sondern die Liebe und Zuneigung eines Menschen, der für mich da ist, der seine Zeit für mich aufbringt, der mich behütet und den auch ich lieb haben darf.

Frauchen und ich denken oft an mein altes Herrchen, ich voller Liebe, Frauchen voller Dankbarkeit, dass er mich so geliebt hat und ich, wie Frauchen sagt, dadurch ohne Arg bin.

Und ich bin auf keinen anderen Hund neidisch, denn ich hab meine beiden Lieben: mein neues Herrchen und mein Frauchen. Die lieben mich und ich liebe sie. Und das ist für uns das Wichtige!

Freitag, 13. November 2009

Die Sache mit den Handschuhen

Vor ein paar Tagen hat Frauchen bei unserem Spaziergang einen Handschuh verloren. Sie hatte Kastanien in der Jackentasche, die warf sie und ich spurtete hinterher. Du weißt schon.
In die Jackentasche hatte sie auch ihren Handschuh gesteckt. Er ist rausgerutscht, als sie nach Kastanien angelte und wir haben ihn verloren.

Keine große Sache, denkst Du. Stimmt ja auch. Aber nicht, wenn die Handschuhe so schön muckelig warm sind und einfach nur den Händen gut tun. Frauchen und ich mögen Dinge, die uns gut tun. Frauchen tut mir gut und ich tu Frauchen gut. Das nur mal nebenbei.

Also ein Handschuh war weg und mit einem kommt man ja nicht weit. Dann bleibt eine Hand kalt. Und wir sind ja nicht in der Oper La Boheme, wo Rudolfo kommt und singt: "Oh wie eiskalt ist dein Händchen". In der Oper stirbt die Dame ja. Um Himmels Willen!! Wie schrecklich.
Also, dafür müssen wir schon sorgen, dass Frauchens Hände warm bleiben.
Zum Glück war es auch in den letzten Tagen nicht so kalt und wir kamen ohne Handschuhe für Frauchen aus.
Ist ja nicht so, als ob Frauchen nur dieses eine Paar hätte. Sie hat zum Beispiel ein Paar aus Wien. Wien ist ihre Lieblingsstadt.
Also einmal, da wollten Herrchen und Frauchen Wien im Frühling erleben. Und so reisten sie nach Wien. Aber Wien war in dem Frühling eiskalt. Es schneite sogar noch und eisiger Wind fegte über den Stephansplatz. Frauchen hatte eiskalte Hände. Gruselig war das, hat sie mir erzählt. Also strebte Frauchen in den Laden von Röckel, direkt am Graben gelegen. Da hat sie sich so witzige Handschuhe gekauft. Eigentlich sind das zwei für jede Hand: ein Handschuh hat ganz lange Stulpen, damit ja nur keine Kälte ans Handgelenk kommt. An diesem Handschuh hat jeder Finger eine andere Farbe. Ich glaube, damit man weiß, wohinein welcher Finger gehört. Über diesen Handschuh wird noch ein zweiter gezogen, einfarbig. Und an diesem sind die Finger kurz und offen, wie abgeschnitten. Man zieht ihn über den ersten Handschuh und die bunten Finger schauen heraus. Das sieht witzig aus. Das ist natürlich schön warm.
Diese Handschuhe liebt Frauchen. Diese Handschuhe hütet Frauchen wie einen Augapfel. Fast so wie mich und vor allen Dingen behütete sie die vor mir. Ich darf sie nicht rumschleppen. Diese Handschuhe sind aus Wien, das sagt ja schon alles. Wien - wie war das noch? Irgendwas hat Wien mit Sehnsucht zu tun. Mit Frauchens Sehnsucht. Ich muss sie noch mal fragen. Doch nicht etwa wegen Sissi? Oder den tanzenden Pferden der spanischen Hofreitschule? Es hat doch wohl auch nichts mit Klimt und Schiele, den Malerfürsten. zu tun. Oder gar mit den Kaffeehäusern, in denen Altenberg und Schnitzler verkehrten? Doch…. Irgendetwas hat es mit den Kaffeehäusern zu tun und mit Literaten. Oder mit einem Literaten? Oder war das gar keiner? Ich glaub, das war keiner. Das war ein Phantom! Aber es gibt ihn - das glaube ich sicher.

Heute, als wir diesen Weg wieder gingen, da haben wir Ausschau nach dem Handschuh gehalten. Überall haben wir geschaut: an tiefhängenden Zweigen der Bäume, an Büschen und am Wegesrand. Und fast, als wir am Auto ankamen, da hing der Handschuh fein säuberlich an einem Busch. Er war noch fast sauber!
Wir haben uns gefreut und danken dem ehrlichen Finder oder der ehrlichen Finderin.
Das war supernett, den Handschuh aufzuhängen!

Sagt ehrlich: das hätten wir doch auch getan - ihn sichtbar aufgehängt!

PS: Nachher machen wir noch ein Foto von dem Handschuh. Mal schauen

Donnerstag, 12. November 2009

Stress


Da hinten, unter dem Nebel wohnen unsere Freunde.


Du machst Dir ja kein Bild, was das für einen Streß bedeutet, wenn Frauchen ein neues Buch herausgegeben hat. Und ich immer dabei!
Dieses ist wohl die Krönung: "Ukochana Przyjaciółko Tęsknoto"
Na, weißt Du, wie das heißt? Ist doch klar: Geliebte Freundin Sehnsucht" Das ist der Titel.
Pawel hat das übersetzt.

Heute war Presse-Fotoshooting. Ein Presse-Foto wurde von Frauchen und mir gemacht. Aber das wurde dann doch nicht genommen.

Das zeige ich jetzt nicht, sondern hüpfe auf das Bett. Da bekomme ich nämlich immer mein Gut-Nacht-Leckerchen und dann klettere ich vom Bett herunter und Frauchen legt sich rein. Dann sause ich um das Bett herum und sage Frauchen ganz lieb "gute Nacht". Dann trolle ich mich in mein Körbchen, denn da liegt auch noch ein ganz kleines Betthupferl. Meist gehe ich noch mal zu Frauchen ans Bett und schnuppere, ob ich noch was abstauben kann. Das klappt leider kaum, denn Frauchen ist da ziemlich rigoros. Sie hat dann schon ein Buch vor der Nase und liest.

Also, ich muss mich beeilen, sonst liegt Frauchen schon im Bett.

Hi

Nur ganz kurz: uns geht es gut. Aber wir sind im Moment so beschäftigt ( "trabbig" sagte mal ein Österreicher :-)) ) und unterwegs, dass ich nicht dazu komme, meinen Blog zu schreiben.

Aber nun weißt Du es: mir geht es gut.

Bis bald!
Gipsy Zuckerschnute

Dienstag, 10. November 2009

Schweine


Heute stand in der Zeitung, dass Schweine sich im Spiegel erkennen.
Ich erkenne mich auch im Spiegel und weiß genau, dass ich das bin.
Ich erkenne auch Frauchen im Spiegel und weiß, dass sie hinter mir steht und hineinschaut.

Aber mit den Schweinen. Stellt Euch mal vor, wie schlau die sind. Was die alles wissen. Und sie sind den Menschen sehr ähnlich in ihren Körperorganen.
Und jetzt denk ich einmal weiter. Es wird mir ganz traurig, wenn ich daran denke, dass sie auf Lastwagen gefercht werden, in den Schlachthof gefahren und getötet werden.
Sie wissen sicher genau, was geschieht. Es ist so traurig.

Frauchen ist immer total traurig, wenn sie einen Transporter mit Tieren trifft. Und wenn wir die auf der Autobahn überholen. Dann kommt der Geruch der Tiere durch die Lüftung ins Auto. Und mit dem ihre Angst und Pein.

Frauchen sagt immer: wer gibt uns das Recht, uns über die Tiere zu stellen?

Frauchen ißt kein Fleisch. Aber ich...

Montag, 9. November 2009

Eine neue Woche


Eine neue Woche liegt vor uns. Deshalb musste ich jetzt meine schlafmüden Beinchen recken und strecken und aufstehen. Ich hätte ja, ehrlich gesagt, lieber noch ein Stündchen geschlafen.
Aber da kennst du mein Frauchen schlecht: wenn die fertig ist, dann geht es los.
Ich werde auch gleich hellwach, das kannst du glauben, nämlich spätestens dann, wenn ich auf der Wiese den Geruch von Nachbars Katze in die Nase bekomme. Dann nehme ich alle vier Pfoten unter den Arm und düse los. Die Ohren fliegen dann, so dass ich keinesfalls Frauchens Rufen hören kann. Na, irgendwann komme ich doch zurück. Und Frauchen freut sich dann.
So, jetzt muss ich aufpassen, gleich ist Frauchen fertig.

Sonntag, 8. November 2009

Die tolle Tolle


Schau Dir mal die Kuh an. Ist die nicht schön?! Was hat die für eine tolle Haartolle! Ist eine tolle Tolle.
Ich wäre so gern mit ihr über die Weide getollt, aber dann wäre Frauchen toll geworden, mein Frauchen, ohne Haartolle.:-)))) Aber die Milch von der Kuh, die schmeckt wirklich toll!

Frauchen sagt nicht Tolle zu mir. Meistens "meine Kleine" oder "meine Süße" und heute morgen, als sie zu mir kam, sagte sie: "Guten Morgen, kleine Prinzessin, hast Du gut geschlafen?" Weil ich nämlich wie Prinzessin auf der Erbse auf einem dicken, weichen Kissen lag.
Und jetzt stelle ich mich mal neben den PC, stubse Frauchen an, lecke mir ums Schnäuzchen und zeige ihr, dass ich nun endlich frühstücken möchte. Danach möchte ich mit Herrchen die Morgenrunde machen. Draussen waren Herrchen und ich schon und haben Ball gespielt!
Wat mut, dat mut!

In dem Sinne: habt einen schönen Sonntag!

Freitag, 6. November 2009

Was für ein schöner Tag








Herrlich, dieser Tag!
Ja, wirklich. Wir haben schöne Spaziergänge gemacht.

Aber es fing gar nicht so gut an, denn beim Morgenspaziergang hat Frauchen den kleinen Köcher verloren, in dem die Plastiktüten sind, mit denen sie immer mein Geschäftchen aufnimmt und zur Entsorgung mitnimmt. Das ist eine Selbstverständlichkeit für uns. Leider nicht für alle anderen Hundebesitzer. Wir sind noch einmal den Weg abgegangen und dann war es spät und Frauchen kam 2 Minuten zur spät zur Arbeit.

Aber mittags, da sind wir durch den Wald gestapft. Wir haben uns ein wenig Zeit genommen. Ich hab Stöckchen gesammelt, Frauchen hat Fotos gemacht. Wir haben unser Kastanienspiel gespielt und Kühe fotografiert. Ich hätte die so gern auf Trab gebracht, aber leider durfte ich das nicht. Frauchen war danach wirklich ganz entspannt und gut aufgelegt. Es war wieder ein wenig spät geworden, so dass sie gut gelaunt rasch ins Büro sausen mußte.

Gut aufgelegt ist mein Frauchen meistens. Klar, sie hat mich ja.
Aber wenn so ein neues Buch kommt, das scheint eine besondere Situation zu sein. Ich hab das ja jetzt das erste Mal erlebt. Frauchen ist dann ziemlich glücklich und aufgeregt. Aber dann auch wieder sehr empfindsam. Sie hat mir erzählt, dass man mit den Gedichten viel Inneres preisgibt. Es macht sie zum Beispiel traurig, wenn Jemand, dem sie das neue Buch anvertraut, sich nicht meldet, um seine Meinung dazu zu sagen. Ich hab ihr gesagt: "Vergiß es..." und hab ihr ein Küßchen gegeben. Man darf eben nichts erwarten.

So ist das Leben... Ich hab es erlebt: man darf nichts erwarten. Was glaubst Du, was ich erwartet habe, als ich in Nürnberg im Tierheim saß? Ich hatte nur noch Angst und war traurig. Dann kamen samstags zwei Bewerber: dem einen zog ich zuviel an der Leine, der Zweite sagte, ich würde mit anderen Hunden zanken. Beides stimmt eindeutig nicht. Sie wollten mich einfach nicht. Und dann kamen am Sonntag diese Sauerländer. Da war ich schon so schüchtern, dass ich kaum aus dem Käfiger herauswollte. Und dann haben sie mich mitgenommen. Einfach eingeladen und weg. Ich war dann ja froh, dass ich aus dem Käfig heraus war und dachte, sie fahren mich nach Hause. Ich war dann auch traurig, als ich in der Fremde landete. Aber heute, da hab ich sie lieb, mein Herrchen und Frauchen. Und die mich!!! Und wie!

Der Kölner sagt: et es wie et es.... Und das heißt: so ist das Leben. Und ein Artikel des Kölner Grundgesetzes heißt: et kütt wie et kütt. Und das bedeutet: Hab keine Angst vor der Zukunft.
Das sieht man doch an mir. Ich kann heute auch sagen: Et hätt noch immer jot jejange.Und das ist der Artikel 4.
Aber der Kölner sagt auch: drinkste ene met? Und das machen Herrchen, Frauchen und Christophe und Andi morgen, wenn sie sich sehen. Ich wette darauf. Das Buch muss ja wenigstens mit einem Schluck begossen werden.

Ja und dann kommt Taikas Frauchen. Die beiden Frauchen wollen zur Hobbykünstlerausstellung gehen und dort Kaffee trinken. Taikas Frauchen ist eine ganz liebe Freundin von Frauchen. Die hat mein Frauchen damals gestärkt, bei ihrem allerersten Buch. So ist das mit Freundschaften: manche halten ein ganzes Leben und das sind die besten!

Ich bin jetzt Herrchens und Frauchens Freundin - ach, was erzähle ich: ich bin ihr allerliebstes Schätzchen!
PS: Frauchen liebt ihre Margareten-Kirche mit dem dicken Zwiebelturm. Sie sagt, dass die wie eine Glucke mitten zwischen den Häusern gluckt. Ich finde, da hat Frauchen recht :-)))

Donnerstag, 5. November 2009

Eilig


Hallo guten Abend,

ich bin ein wenig in Eile. Wir müssen nämlich noch etwas erledigen, bevor wir ins Bett gehen.
Darum nur rasch ein Foto, das mich auf dem Gästebett zeigt. Wenn keiner hier ist, klettere ich manchmal darauf. Es ist ja eine dicke Schondecke darauf. Eigentlich darf ich das nicht. Frauchen hat mich erwischt und jetzt alles Bettzeug fortgeräumt. Nur die Decke liegt noch auf dem Bett.
Auch gut....
Ich hatte einen meiner Fußbälle dabei.
Immer für ein Spielchen bereit.

In dem Sinne: bis morgen.

Mittwoch, 4. November 2009

Ein schöner Tag


Heute war ein schöner Tag.
ICH WAR TOTAL LIEB.
Das sagt Frauchen :-)))
Da Herrchen verhindert war, ist Frauchen mit mir gegangen: am Morgen, am Mittag und am Abend. Morgens: bei Regen - mittags: Anfangs bei Regen, der aber unterwegs aufhörte und abends: ohne Regen :-))) Na, wenn das nicht paßte. Mittags sind wir, so schnell uns unsere Füße trugen, durch den Wald geackert. Das war richtig gut in der Zeit. Das paßte genau, denn Frauchen hatte ja nur eine begrenzte Mittagspause. Und als Frauchen vom Malunterricht kam, brachte sie mir ein Selbstportrait mit. Das zeige ich Euch hier.
Ja..... und dann...... dann haben wir den Anrufbeantworter abgehört: und da wurde das neue Buch von Frauchen angekündigt. Das hat Jemand aus Polen mitgebracht. Es ist nämlich in einem polnischen Verlag erschienen und der Leiter der Kulturabteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau hat das Vowort geschrieben. Es ist zweisprachig: polnisch und deutsch. Frauchen war aufgeregt!!! Wir sind sofort losgedüst und haben es abgeholt. Danach sind wir erst mal spazieren gegangen, damit Frauchen sich wieder abregte. Ein Buch kam mit :-)) Und jetzt hat Frauchen Herzklabastern und wir begucken uns das Buch! Es ist so schön! Und jetzt muss ich zu Frauchen auf die Couch. Beine hoch und Buch angucken!

Ballprofi


In Frauchens Arbeitszimmer steht ein alter Lehnsessel von Frauchens Mutter. Wenn Frauchen am PC arbeitet, lege ich mich manchmal hinein und schlafe. Manchmal beobachte ich Frauchen und hin und wieder schaut die auch zu mir - so in Gedankenpausen. Wenn ich richtig lieb schaue, dann streckt sie ihre Hand aus und streichelt mich.
Manchmal möchte ich spielen. Dann nehme ich einen meiner Bälle mit in den Sessel und fiepte leise. So lange, bis Frauchen schaut und den Ball sieht. Meist spielen wir dann eine Runde. Dieser Vollgummiball hüpft hoch, wenn man ihn auf den Boden wirft. Ich bin total geschickt und fange ihn aus dem Flug. Oft spiele ich auch allein: lasse den Ball aufprallen, dann springt er und ich fange ihn.
Frauchen sagt, dass ich ein Ballprofi bin :-))))

Dienstag, 3. November 2009

November






Heute nun die Bilder vom Sonntag.

Wir sind um die Brucher Talsperre gewandert. Nur ein einziges Mal durfte ich ins Wasser und das auch nur zum Trinken. Frauchen und Herrchen haben keine Stöckchen geworfen, die ich hätte herausholen können. Einerseits wollte Frauchen nicht, dass ich mich erkälte und sie hatte ein Handtuch dabei, mit dem ich trockengerubbelt wurde. Andererseits waren 7 wilde Schwäne angekommen, die, genau wie im vergangenem Jahr, dort vielleicht überwintern. Die durfte ich nicht verängstigen.
Gerade als ich im Wasser war, flogen über uns laut rufend die Kraniche. Die Schwäne hat es nicht gestört, mich auch nicht, aber Frauchen schaute ein wenig nachdenklich.
Aber sie kommen im Frühjahr wieder. Darauf können wir uns nun den ganzen Winter freuen. Und wenn die wiederkommen, dann bin ich schon ein ganzes Jahr bei meinen Lieben! Ich bin nun schon einen ganzen Frühling lang hier, den ganzen Sommer und jetzt im Herbst. Und wenn der Winter kommt, im Sauerland, dann werden wir durch den Schnee stapfen. Aber das seht Ihr dann ja im Blog.

Montag, 2. November 2009

Die Kuh



Eigentlich wollte ich Euch heute Bilder von gestern zeigen. Aber Frauchen hat sie noch nicht heruntergeladen aus dem Fotoapparat. Diese Fotos sind von vorgestern.
Aber morgen ist auch noch ein Tag, claro.
Gestern war es schön, vorgestern auch. Aber das erzähle ich Euch morgen.
Ach, dabei fällt mir auf: vorgestern, gestern, heute, morgen. Da muss ich ja meine Lefzen zum Lächeln hochziehen.
Aber ein Bild zeige ich Euch. Schaut Euch mal die Kuh an. Frauchen findet die schön. Sie sagt, die glänzt beinahe wie schwarzer Lack.
Mir ist das, ehrlich gesagt, egal. Ich darf sie ja nicht über die Weide jagen. Das hat Frauchen strengstens verboten. Also: ich mag lediglich die Milch von der. Endlich hat Frauchen das auch herausgefunden. Aber ich glaube, die Milch, die ich bekomme, ist gar nicht von dieser Kuh, denn meine ist entrahmt! Wegen der paar Pfündchen zuviel auf meinen Rippen! Denen hat Frauchen den Kampf angesagt und jedem, der mich heimlich füttert. Auch, wenn ich noch so lieb gucke.

Sonntag, 1. November 2009

Im Nebel

Frauchen, wo bleibst Du?




Gestern habe ich versprochen, Nebelfotos zu zeigen.
Das mache ich jetzt und dazu, sozusagen als kleine Sonntagsgabe, ein Gedicht, das Frauchen vor tausend Jahren schrieb. Es wurde nicht nur in einem Buch veröffentlicht, sondern auch in einem Internetlyrikportal. Dort wurde es bisher über 2.500 mal gelesen und viele Male verschickt.
Aber Frauchen sagt lachend: "Wenn sich der Nebel lichtet, bleibt die Realität. Die ist weit entfernt von Worten, die über einen Bildschirm flimmern."
In dieser Realität leben Herrchen, Frauchen und ich. Und wir sind glücklich. Und wir wissen: das Leben spielt sich hier ab, mit all unseren Freunden! Mit meiner Taika, meiner Roxi, mit Kerry und Karlchen und all den anderen, die sich freuen, wenn ich ihnen begegne.
Woll, Frauchen?
Frauchen kommt nämlich gerade. Wir wollen frühstücken!
:-))) Mhh.. ich lecke mir das Schnäuzchen.

Spaziergang im Chat- Nebel

Beim Einschalten trittst Du in diese andere Welt.

Gehst durch den Nebel,
den alles Umhüllenden,
den alles Bewahrenden.
Weißt nicht, wohin der Weg führt,
weißt nichts von den Grenzen,
weißt nicht um das Ziel.


Die Stimme, die Du ahnst zwischen den Buchstaben,
der Mensch, den Du siehst zwischen den Zeilen,
ob lang- oder kurzhaarig, immer der gleiche,
dessen Herz schlägt wie Deines,
der Dir so nah ist, der Dir so fern ist,
gewinnt an Kontur.

Verwunderst siehst Du das Zittern der Finger ,
spürst Du das Klopfen des Herzens,
schneller als gestern,
fühlst dieses Kribbeln, das sich vom Nacken zieht,
spürst das Flirren, das lange vergessene,
in Dir.

Die Farbe auf dem Bildschirm nähert sich,
wechselt vom Erdbraun hin zu dem leuchtenden Grün.
Lächeln in Deinen Augen.
Vergeblich versuchst Du Grenzen zu ziehen,
findest den Ausstieg nicht, möchtest den Ausstieg nicht,
möchtest bleiben - und bleibst.

Das magische Wort,
es erreichte Dich aus dem Stuck eines fremden Raumes,
aus verhangenen Bildern früherer Zeiten.
Du spürst diesen Menschen,
der Dir so fremd ist, der Dir vertraut ist,
hörst diese Stimme, die Dir schon lieb ist,
ganz nah.

Und das Wort.
das einzige, das Du verschweigen wolltest,
lebt.

(c) Annette Gonserowski